Wir waren Ausrichter des ersten Mädchenschachtages der SJM. Dazu durften wir 23 Mädchen aus 9 Vereinen begrüßen. Insgesamt gibt es derzeit 157 Spielerinnen unter 25 Jahren. Mit einem zusätzlichen Angebot wollen mehrere Vereine die Mädchenarbeit intensivieren. Mit acht Teilnehmerinnen stellte unser Club auch das größte Kontingent.
Im vergangen Jahr hatten sich mit Uttenreuth, Erlangen und Bechhofen drei Vereine spontan für intensiveres Mädchentraining ausgesprochen, um von einander lernen zu können. Als Auftakt-Veranstaltung für 2010 hatte sich der Schachclub Bechhofen ein interessantes und anspruchsvolles Programm zusammengestellt. Als neuer Top-Verein Deutschland für Mädchenschach wollten die Verantwortlichen ihren Anspruch, den schachinteressierten Mädchen aus der Region das königliche Spiel näher zu bringen, gerecht werden und sie an die noch vom männlichen Geschlecht dominierte Sportart heranzuführen.
Mit den mehrfachen bayerischen Meisterinnen Astrid Horstmann und Ann-Kathrin Schäfer hatte der Organisator Klaus Böse zwei der stärksten bayerischen Spielerinnen für die Veranstaltung gewinnen können. Als Einstieg in den Tag, der unter das Motto Spaß am Sport gestellt wurde, wurde die Mattaufgabe mit dem Matt der Prinzessin Dilaram gewählt. Für den anschließenden taktischen Teil wählte man das Läuferopfer auf h7 und ging ausführlich auf die wichtigen Grundvoraussetzungen und Merkmale bei der Mustererkennung ein. Nachdem die Teilnehmer sich an einer praktische Aufgabe zu dem Thema versuchten, stellte Ann-Kathrin eine Glanzpartie aus der letzten Deutschen Meisterschaft zu dem Thema vor. Als teilweise schwierig stellte sich die Rekonstruierung einer Stellung dar, die beim anschließenden Weiterspielen die Möglichkeit des Vergleiches der eigenen Idee mit dem Textzug gab. Nach einem Stresstest und der Mittagspause wurde ein Film über die erste Schachgroßmeisterin Susan Polgar gezeigt. In diesem Film wurde auch auf die unterschiedliche Arbeitsweise bei Jungs und Mädchen eingegangen. Erholt ging man nach dem Essen mit einem Praxistest aus dem 2-Springerspiel im Nachzug wieder ans Werk. Als Abschluss konnten die Teilnehmerinnen im Simultanspiel mit Astrid Horstmann, Ann-Kathrin Schäfer und Leonie Stohl ihr Können zeigen. Besonders im Uhrenhandycup wurden die Simultanspielerinnen an ihre Grenzen geführt.
Da einige der Teilnehmer mit intensivem Schachtraining noch wenig Erfahrung hatten, erwies sich der Tag, welcher teilweise Stützpunkt-Niveau erreichte, als anspruchsvoll. Als wichtig sehen die Verantwortlichen in Richtung Mädchenschach die Aus- und Weiterbildung und freuen sich, dass Forchheim mit dem ersten Mädchenschachpatent des DSB im Sommer zum wiederholten Mal ein Zeichen setzt. Bei den weiteren Veranstaltungen soll auch eine Ausrichtungen für nicht so erfahrene Spieler mit ins Programm genommen werden.
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