Die Auslosung der zweiten Runde im Bezirkspokal bescherte uns mit dem Spitzenreiter der Oberliga Noris Tarrasch Nürnberg ein Traumlos. In der Aufstellung Andreas Sandner, Daniel Weber, Rene Rieber und Dr. Arnulf Zimmermann wollten wir gegen den mit drei FIDE-Meistern (FM Florian Wagner / 2264; FM Dr. Phat Tran /2233; FM Oskar Hirn; 2185 und Wolfgang Rausch 2080) angetretenen Favoriten ein gutes Match abliefern.
11.30 Uhr: Die Eröffnungsphase lief für unser Team gut und alle fühlten sich wohl. Rene hatte einen Bauern in der Eröffnung für einen Tripple-Bauern von Oskar Hirn geopfert. Daniel bekommt seine Lieblingseröffnung Französisch ans Brett. Andreas und Arnulf sind in ihren Weißpartien gut aus der Eröffnung gekommen.
12.00 Uhr: Andreas musste einen Bauern geben; wird das Gegenspiel ausreichen?. Daniel bekommt eine schwierige Variante ans Brett. Wird er heute gegen das Brett 2 der Ersten Mannschaft „Lehrgeld“ zahlen müssen?
12.30 Uhr: Rene versucht über die Auflösung des gegnerischen Tripple-Bauern die Stellung zu öffnen und manövriert sich in eine schwierige Stellung. Die Stellung von Andreas und Daniel sind ebenfalls schwer zu spielen und die Frage „Wer ist als Erster dran?“ stellt sich. Lediglich an Brett vier hat Arnulf noch eine gute Stellung am Brett.
Rene, der auf der Hinfahrt seine Partie in 15 Zügen gewinnen wollte, steht inzwischen am Scheideweg. Der 15. Zug ist erreicht und der Gegner denkt nicht daran aufzugeben. Meinen Rat, den Gegner einfach zu fragen, ob er nicht aufgeben möchte, hat Rene dann doch nicht umgesetzt.
13.00 Uhr: An Brett 1 und 2 werden die Probleme größer. Andreas droht den zweiten Bauern auf e5 zu verlieren und bei Daniel steht der König ohne eigene Figurenunterstützung einem Angriff gegenüber. Rene verteidigt seine Stellung gegen den gegnerischen Angriff recht wacker. Die Stellung von Arnulf gefällt mir immer besser.
Achtung: Rene investiert eine Figur in einen Gegenangriff. Jedoch kann ich das längerfristige Ziel nicht erkennen. Der Gegner wohl auch nicht. Während ich die Zeilen schreibe geben sich Oskar und Rene bereits die Hände, nehmen das Schachbrett und gehen in den Analyseraum . 0:1
Hirn,Oskar FM (2185) – Rieber,Rene [A10]
Bezirkspokal NT Nbg (2), 30.01.2011
1.c4 g5 2.Sc3 Lg7 3.d4 c5 4.dxc5 Lxc3+ 5.bxc3 h6 6.h4 g4 7.e4 h5 8.Se2 Sc6 9.Le3 Da5 10.Dd2 Sf6 11.Sg3 b6 12.Tb1 bxc5 13.Tb5 Dc7 14.Txc5 d6 15.Tg5 Se5 16.c5 dxc5 17.Lf4 Sfd7 18.Lb5 Kf8 19.Lxd7 Sd3+ 20.Dxd3 Dxf4 21.0–0 1–0
13:30 Uhr: Andreas und Daniel versuchen ihre schwierigen Stellungen zu halten. An Brett vier haben wir weiterhin einen klaren positionellen Vorteil.
14:00 Uhr: Andreas hat sich soeben geschlagen geben müssen. Auch Daniel kommt in große Schwierigkeiten.
Sandner,Andreas – Tran,Phat [E09]
Pokal Runde 30.01.2011
1.c4 e6 2.g3 d5 3.Lg2 Sf6 4.Sf3 Le7 5.0–0 0–0 6.d4 c6 7.Sbd2 Sbd7 8.Dc2 b5 9.b3 [9.c5 a5 10.a4 b4 11.Sb3 La6 12.Lf4] 9…bxc4 10.bxc4 La6 11.Da4 [11.Lb2 Da5 12.Tab1] 11…Dc8 12.Se5 Sxe5 13.dxe5 Sd7 14.cxd5 [14.f4 Sb6 15.Da5 Sxc4] 14…cxd5 15.Sf3 Lxe2 16.Te1 Sc5 17.Dg4 Ld3 18.Le3 Lf5 19.Dh5 Lg6 20.Dg4 Sd3 21.Ted1 h5 22.Dh3 Dc7 23.Ld4 Tfc8 24.Lf1 Sb4 25.Td2 Sc2 26.Tad1 Lc5 27.Lxc5 Dxc5 28.Ld3 Lxd3 29.Txd3 g6 30.g4 [30.Sg5 De7 31.f4 Dc5+ 32.Kh1 Se3] 30…hxg4 31.Dxg4 Db4 32.Dh3 Tc4 33.Kh1 Tg4 34.a3 De4 35.T1d2 [35.Tg1 Txg1+ 36.Kxg1] 35…Tc8 0–1
14.10 Uhr: Die Stellung von Daniel ist nicht mehr zu halten und wir liegen 0:3 zurück.
Wagner,Florian – Weber,Daniel [C06]
Pokal Runde 2, 30.01.2011
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sd2 Sf6 4.e5 Sfd7 5.Ld3 c5 6.c3 Sc6 7.Sgf3 Db6 8.0–0 cxd4 9.cxd4 Sxd4 10.Sxd4 Dxd4 11.Sf3 Db6 12.Da4 Lc5 13.Ld2 a6 14.Tac1 Da7 15.Dg4 g6 16.h4 b6 17.h5 Sf8 18.b4 Le7 19.Tc2 Ld7 20.Tfc1 Ld8 21.Sd4 Db7 22.Lg5 Tc8 23.Txc8 Lxc8 24.Lxd8 Kxd8 25.Dg5+ Ke8 26.Sc6 Dd7 27.Df6 Tg8 28.Se7 1–0
14.30 Uhr: Arnulf fühlt sich sichtlich wohl in seiner Stellung und lehnt ein Remisangebot seines Gegners ab. Um 14.45 Uhr können wir Arnulf zu einer seiner schönsten Partien gratulieren.
(1) Zimmermann,Arnulf – Rausch [D33]
30.01.2011
1.Sf3 d5 2.d4 c5 3.c4 e6 4.cxd5 exd5 5.g3 Sc6 6.Lg2 Sf6 7.0–0 Le6 8.Sc3 Da5² Der erste eigenstaendige Zug. Verzögert die schwarze Entwicklung. Wenn Schwarz c4 spielen will, wird später b5 und a5 folgen müssen, um b4 durchzudrücken. Schwarz muss dann mit einem Damenzug erneut ein Tempo verlieren. Die Alternativen sind besser. Der Gedanke ist wohl auch, nach Lg5 mit Se4 antworten zu können und in Folge den Druck auf d4 mit Td8 zu erhöhen. [8…Le7; 8…h6; 8…c4] 9.Le3!? Provoziert c4. Sg4 Lg5 ist günstiger für Weiß. [=9.Lf4] 9…c4 10.Se5 [10.Sg5 ist die Alternative] 10…Td8 Bislang ist nichts passiert. Schwarz sollte vielleicht doch besser seine Entwicklung abschließen. [¹10…Lb4; 10…Le7] 11.f4= mit der Idee Kh1, Lg1, e3, g4 usw. [11.Dd2] 11…Sg4 [¹11…Lf5 12.Ld2 Lb4 (12…Db6 13.Sa4 Da6 (13…Dxd4+ 14.e3+-) 14.e3÷) 13.e3] 12.Sxg4 Lxg4² Weiß hat Entwicklungsvorsprung, muß aber energisch spielen,um die Schwäche auf e2 zu kompensieren. 13.f5! g6 [13…f6 14.a3 ist die Alternative. z.B. 14…Se7 15.Dc2² mit kompliziertem Spiel.] 14.Lg5!? [14.Dc2 Le7 15.h3 Lxf5 16.Txf5 Sb4 (16…gxf5 17.Dxf5 Td6 18.Sxd5±) 17.Db1 gxf5 18.a3 Sc6 19.Dxf5 Dc7±] 14…Le7 [etwas besser ist wohl 14…Td6 ; 14…Sxd4+- funktioniert nicht: 1) 15.fxg6 ( 2) 15.Lxd8 Kxd8 16.Tf4 Sxf5 17.Sxd5 Dc5+ 18.Kh1 h5 19.Sb6+ Ld6 20.Sxc4 2.34/5 ) Deep Rybka 4 w32: 15…hxg6 (15…hxg6 16.Lf6 Sf5 17.Lxh8 Lc5+ 18.Kh1 Se3 2.67/5 ) 16.Lf6 Th5 17.Lxd4 Ld6 18.Dc2 Le5 19.Tad1 2.69/11 ] 15.Lxe7 Sxe7 16.f6 Sc8 [besser ist sicherlich 16…Sc6 , um den Druck gegen d4 aufrechtzuhalten. 17.Dd2 h5±] 17.Dd2 Kontrolliert die schwarzen Felder und geht aus der Fesselung. 17…Le6 Rybka will mit b4 aktiv werden. Aber der Zug läuft nicht weg. Wichtiger schien mir, ggf. die Überdeckung von d4 vorzubereiten mit De3 oder Df4. 18.Df4 [18.b4 Db6 19.De3 Kd7÷ (19…Kf8 20.Sa4 Dc6 21.Dh6+ Ke8 22.Sc5 b6 23.b5 Dxb5 24.Sxe6 fxe6 25.Dg7 Tf8 26.Dxh7 Td7 27.Dxg6+ Tdf7 28.Lh3+-) ] 18…h5± 19.De5 [19.Tad1] 19…Kf8 [19…0–0 20.Le4 Sd6 21.Lxg6 fxg6 22.Dxe6+ Sf7 23.De3±] 20.e4 [=20.Tf4±] 20…h4 Der beste Versuch, Gegenspiel aufzubauen und den Turm h8 ins Spiel zu bringen. 21.exd5 Th5?!+- noch verfrüht. [21…Ld7 22.Tae1 hxg3 23.hxg3 Db6 24.Df4 Sd6 25.Tf2 Lf5± 26.Te5] 22.Df4 Ld7 23.g4 Th7 24.Tae1 [¹24.h3+-] 24…h3 25.Tf3!? [25.Lf3 behaelt den Vorteil fuer Weiss. Aber an der folgenden Moeglichkeit konnte ich nicht vorbeigehen. 25…Db6] 25…hxg2 26.Tee3 Lxg4™ 27.Dxg4 Db6 28.Kxg2 [28.Df4 haelt noch etwas Vorteil fest. Allerdings hatte Schwarz nur noch etwa 10 Minuten Bedenkzeit, Weiss noch ueber 35 Minuten.] 28…Th5 [28…Sd6 29.Th3 Txh3 30.Txh3 Dxb2+ 31.Kf1 Kg8 32.Dh4 Dc1+ 33.Kf2 Dc2+ 34.Kf1 Dc1+ und remis durch Dauerschach] 29.Te5= [¹29.b3! cxb3 30.axb3± Kg8 31.Te5 Th6 32.Df4 Th7 33.Th3 Txh3 34.Kxh3+-; 29.Sa4? Dd6 30.Te5 Txe5 31.dxe5 Dxd5 32.Dh4 Dd2+ 33.Kh3 Kg8 34.Dxc4 b5 35.Dxb5 Dh6+ und ploetzlich gewinnt sogar noch Schwarz] 29…Dxb2+™ 30.Te2 Dc1 31.Tfe3 Sd6??+- [31…Tf5™= 32.Sd1 Kg8 (32…Dxd1 33.Te8+ Txe8 34.Txe8+ Kxe8 35.Dxd1 Txf6=) ; Deep Rybka 4 w32: 31…Tf5 32.Te1 Db2+ 33.T1e2 (33.Kh1 Db6 -0.67/14 11 34.Te6 (34.Dh4 Th5 35.Df2 Sd6 36.Tb1 Da5µ -0.89/11 ; 34.Dh3 Th5 35.Df3 Sd6 36.Df4 Sf5µ -1.16/11 ; 34.Th3 (Dh4) 34…Dxf6 -2.22/12 10 ) 34…Sd6 (34…Dc7 35.T6e5 Txe5 36.dxe5 Se7+- 6.42/11 ) 35.a4 Db4 36.Dg3 Kg8µ -0.79/11 ) 33…Db6 (33…Dc1=; 33…Da1) 34.Te6 (34.Te5 Dxf6 35.Se4 Dg7 36.Dh4 Txe5 37.dxe5 g5 0.00/14 ) 34…Sd6 35.Se4 Db1 36.Txd6 Df1+ 37.Kg3 Te8=; Deep Rybka 4 w32: 31…Kg8 32.Se4 Sd6 33.Sxd6 Txd6 34.Df4 Dd1 35.h4 Td8 36.Dc7 Tf8 37.De7 Da4 38.Tg3 g5 39.d6 Dc6+ 40.Kf2 Dd5 41.d7 Dxd4+ 42.Kf1 Df4+ 43.Kg2 Db8 44.hxg5 b5 45.g6 Db7+ 46.Te4 Dd5 und Matt in 8 Zuegen… 1.84/8 ] 32.Df4!+- Da3 33.Sb5 Sxb5 34.Txa3 Sxa3 35.De3 Tdxd5 erlaubt das Matt 36.De8# 1–0
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