Daniel für Deutsche qualifiziert, Kai belegte den guten 6. Platz :)

Daniel für Deutsche qualifiziert, Kai belegte den guten 6. Platz :)

Hier nun etwas verspätet der Bericht aus Bad Kissingen:

Montag Mittag fuhren Uli, Kai und ich zur Bayerischen Einzelmeisterschaft nach Bad Kissingen. Dort angekommen machten wir uns erstmal in den Zimmern breit :D. Dann begann aber auch schon die erste Runde.

Kai war an 7 gesetzt und hatte mit Schwarz wenig Probleme einen souveränen Erstrundensieg ans Brett zu zaubern ;). Ich hingegen war in meiner Altersklasse an 3 gesetzt und hatte ebenfalls Schwarz. In der Eröffnung hätte ich Vorteil rausholen können, aber hatte zu viel Angst vor einem taktischen Gegenschlag und wählte deswegen lieber die „sichere“ Variante. Am Ende musst ich mich noch 2 Stunden verteidigen um gerade noch so Remis zu halten. Naja nicht der perfekte Einstieg gewesen, aber besser als nichts.

Dienstag früh reiste Rene extra schon um 7 Uhr an um Kai noch auf seine anstehende Runde gegen den an Nummer 2 gesetzten vorzubereiten. Nach wenigen Zügen kam mir Rene entgegen mit den Worten: „Ja er hat ihn“. Ich sah mir die Stellung an und tatsächlich Dank der tollen Vorbereitung stand Kai klar besser. Er spielte diese Stellung auch sehr schön weiter, nur irgendwann kam der Knackpunkt als er mehrere ungenaue Züge spielte, weswegen die Stellung etwa ausgeglichen stand. Dann stellte er aber leider einzügig seinen Läufer ein und der Gegner hatte dadurch wenig Mühe diesen Vorteil auszunutzen. Schade :/  Ich hatte Weiß und in der Eröffnung hab ich einen Bauern für Druck geopfert, was genügend Kompensation für den Bauern war. Aber klarer Vorteil war auch nicht ersichtlich. Dann machte mein Gegner allerdings zwei ungenaue Züge in Folge, wodurch ich einen starken Königsangriff bekam. Diesen habe ich dann auch bis zum Matt vollendet. Somit hatte ich 1,5 und Kai 1 aus 2, also bei beiden nicht perfekt aber trotzdem gut. Nach kurzer Mittagspause begann dann die dritte Runde. Kai hatte wiederrum mit schwarz kaum Probleme gegen seinen Gegner zu gewinnen. Ich hingegen fand mich mit Schwarz im Colle wieder, wobei ich schon ein ungutes Gefühl hatte, da mir einfach kein guter Plan dagegen einfiel und lies einen starken Angriff zu, den ich total unterschätzt habe. Als mein Gegner dann auch noch einen Turm opferte konnte ich dem verdienten Sieger nur noch zum Sieg gratulieren. Dadurch war ich ziemlich down, aber zum Glück kam Jonas abends vorbei und baute mich zusammen mit Steffen (mein Zimmerkollege) für die vierte Runde auf. Sie gaben mir wieder den Spaß am Schach spielen zurück. Danke nochmal :))

Und mit diesem wiedergewonnenen Spaß gings dann zur vierten Runde. Ich wollte einfach mal wieder ein Endspiel spielen, deswegen hab ich einfach in der Eröffnung alles runter getauscht und auf die bessere Bauernstruktur im Endspiel vertraut. Jonas, Steffen und Robert haben mich danach für verrückt erklärt weil des Endspiel total Remis ausgesehen hat. Aber ich habs einfach gespielt und gespielt und irgendwann war es dann zum Glück auch gewonnen für mich. 😀 Kai hingegen spielte alles auf Sieg stand auch die ganze Partie über von plus 4 und 7 besser. Dann fand er aber leider das „Selbstmatt“ und verlor. Schade hätte den Sieg echt verdient gehabt 🙁 Aber es war ja jetzt Mittwoch, also: freier Nachmittag 😉 Ich und Steffen haben die Zeit genutzt um Abstand vom königlichen Spiel zu nehmen und stattdessen das Kickerturnier mitgespielt. Dieses gewannen wir dann auch ziemlich souverän und konnten beruhigt einschlafen. :))

Am Donnerstag gings dann in die entscheidende Phase. Kai war mit Schwarz wie immer sehr schnell fertig mit seinem Gegner und hatte somit 3/5. Ich spielte gegen Christian Koch mit Schwarz… er lag vor der Runde mit einem halben Punkt vor mir, heißt, ich musste alles auf Sieg spielen. Das gelang am Anfang auch ziemlich gut, ich stand nach der Eröffnung klar besser, nur dann passierte es. Im achtzehnten Zug machte ich einen sehr schlechten Zug und plötzlich bekam er sehr starken Angriff gegen meinen König. Bei der Verteidigung machte ich noch einen Fehler und dann war die Partie eigentlich schon weg. Er konnte eine Figur opfern und ich stand platt und kurze Zeit später Matt in 3 :((((… dies übersah er dann aber zum Glück und ich hatte ein gewonnenes Endspiel mit zwei Figuren gegen Turm 🙂 die Figuren standen am Anfang schlecht aber als ich sie zum Harmonieren bekam konnte er mir auch nur noch die Hand geben. Und ich freute mich über diesen „etwas“ glücklichen Sieg. Dann ging ich erstmal erleichtert Essen und dann zur Runde Nummer 6. Kai hatte schon wieder eine Gewinnstellung nach wenigen Zügen mit Weiß am Brett, diesmal nutzte er den Vorteil auch zum Sieg. 🙂 Ich hatte auch Weiß und konnte meinen Gegner in der Eröffnung in eine Stellung locken in der er sich nicht auskannte. Im Mittelspiel hatte ich dann einen taktischen Trick und konnte einen Bauern gewinnen und dabei ins gewonnene Endspiel abwickeln. Mein Gegner verteidigte sich zwar noch ziemlich zäh, aber diese Stellung war einfach gewonnen. Leider hab ich dann etwas zu schnell gespielt und ein theoretisch gewonnenes Endspiel ins Remis vergeigt. Dann kam erstmal Jonas und als ich mich über meine Blödheit aufgeregt habe und ein paar Blitzpartien gespielt wurden gings mir wieder halbwegs gut und wir konnten uns vorbereiten. Und nach 2,5 Stunden genialer Vorbereitung hatte ich ziemlich viel Selbstvertrauen getankt und war bereit für Runde 7 gegen Florian Ott. Zitat von Steffen nach der Vorbereitung: „Jetzt könnte ich sogar Sizilianisch zerlegen;)“. Nochmal riesen Dank an Jonas für die geile Vorbereitung.

Also nun Runde 7. Bei Kai hab ich leider nicht so viel mitbekommen. Er hat den Turm eingestellt und verloren. Nun zu meiner Partie gegen den an 1 gesetzten Florian Ott. Nach 3 Zügen musste ich das erste Mal grinsen, weil ich seine Nervosität gesehen habe. Er wählte dann aber leider eine Variante die wir nur 10 Minuten angeschaut haben, weil sich da die Damen tauschen und hier einfach der bessere Schachspieler gewinnt. Jonas meinte in der Variante muss ich einfach nur Schach spielen und des kann ich ja. Also spielte ich Schach und hab immer mehr angefangen zu grinsen als ich die Nervosität in Otts Gesicht und Handlungen sah. Leider sah ich aber auch, dass sich die anderen Ergebnisse eher gegen mich stellten. Aber ich dachte mir „gewinn erstmal deine Partie und dann mal schauen“ Mein Gegner stand auch immer schlechter und gedrückt, aber verloren wars eventuell gar nicht. Da aber dann mein Gegner das Turmendspiel schlecht behandelte, war es leicht für mich, den Vorteil zum Sieg auszunutzen. Leider spielten die Anderen wie erwartet eher gegen mich und ich hatte am Schluss die schlechtere Buchholz.

Somit war ich zweiter und habe mich für die DEM in den Pfingstferien in Magdeburg qualifiziert 🙂 und Kai wurde der unglückliche 6 und muss noch auf einen Freiplatz hoffen.

Fazit: Es hat auf jeden Fall riesigen Spaß gemacht und schachlich liefs auch ganz gut bei uns beiden. Und am Schluss wollte ich mich auch noch vor allem bei Jonas und Steffen für die tolle Vorbereitung bzw. den super Aufbau bedanken, wobei mir die Hilfe übers Handy auch sehr viel gebracht hat. Es war am Schluss auf jeden Fall ein gelungenes Event und ich freu mich jetzt schon riesig auf die DEM in Magdeburg!!! 😀

 

(geschrieben von Daniel)

nico.meyer